Resilienz & Achtsamkeit Glossar Hamburg – Wissen für Führung & Teams

Was ist Resilienz?

WAS IST RESILIENZ?

1. Einleitung

2. Definitionen Resilienz

3. Arten der Resilienz

4. Resilienzmodelle und Schutzfaktoren

WARUM? DIE EINLEITUNG

In einer Welt, die sich ständig verändert und uns vor neue Herausforderungen stellt, gewinnt Resilienz zunehmend an Bedeutung. Doch was genau bedeutet Resilienz? Es gibt zahlreiche Definitionen, die diesen Begriff umreißen, aber letztlich geht es um viel mehr als nur Widerstandsfähigkeit. Resilienz ist die Fähigkeit, trotz Widrigkeiten stark zu bleiben und aus schwierigen Situationen gestärkt hervorzugehen.

WAS? AUSWAHL VON RESILIENZ DEFINITIONEN

Resilienz ist ein zentrales Konzept, das beschreibt, wie wir mit Widrigkeiten umgehen und unsere psychische Gesundheit aufrechterhalten oder sogar schnell wiederherstellen können. Laut Professor Dr. Raffael Kalisch (2017) bedeutet Resilienz nicht nur die Fähigkeit, schwierige Zeiten zu überstehen, sondern auch die Fähigkeit, aus diesen Erfahrungen zu lernen und gestärkt hervorzugehen. Es geht darum, Herausforderungen als Chancen für persönliches Wachstum zu betrachten und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen.

“Resilienz ist die Aufrechterhaltung oder schnelle Wiederherstellung der psychischen Gesundheit während und nach Widrigkeiten.”

Raffael Kalisch, 2017

Expertin für Bodiment, Maja Storch (2022) betont, dass der Kern der Resilienz in der Emotionsregulation liegt. Wenn wir unsere Emotionen bewusst wahrnehmen und steuern können, sind wir besser in der Lage, mit Stress und Unsicherheiten umzugehen. Das bedeutet, dass Resilienz nicht nur eine angeborene Eigenschaft ist, sondern vielmehr eine Fähigkeit, die wir entwickeln und stärken können.

"Der Kern der Resilienz ist Emotionsregulation.”

Maja Storch, 2022

Resilienz ist eine grundlegende Fähigkeit, die uns dabei unterstützt, in stressigen Zeiten stark und handlungsfähig zu bleiben. Sie beschreibt die Fähigkeit, auf Herausforderungen, Widrigkeiten und Veränderungen nicht nur zu reagieren, sondern auch gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Laut HeartMath (2018) ist Resilienz der Schlüssel, um uns auf Stress vorzubereiten und angemessen darauf zu reagieren. Dies bedeutet, dass wir lernen können, unsere Emotionen und Gedanken so zu steuern, dass wir in schwierigen Situationen gelassen bleiben und Lösungen finden.

Ein zentraler Aspekt der Resilienz ist die Flexibilität. Menschen, die resilient sind, können sich an neue Situationen anpassen und ihre Strategien entsprechend anpassen. Dies erfordert nicht nur eine positive Einstellung, sondern auch ein tiefes Verständnis für die eigenen Stärken und Ressourcen. Durch Achtsamkeit und Selbstreflexion können wir unsere Resilienz gezielt stärken und uns selbst dazu befähigen, auch in schwierigen Zeiten unser volles Potenzial auszuschöpfen.

"Resilienz ist die Fähigkeit sich auf Stress, Herausforderungen und Widrigkeiten vorzubereiten, darauf angemessen zu reagieren und sich davon wieder zu erholen."

HeartMath 2018



DIE ARTEN DER INDIVIDUELLEN RESILIENZ

Resilienz ist ein vielschichtiges Konzept, das uns hilft, Herausforderungen und Stress im Alltag besser zu bewältigen. Es gibt vier Arten der individuellen Resilienz, die jede für sich eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Resilienztrainer befassen sich in Trainings und Coachings zu 95% mit Alltagsresilienz, welche mentale und emotionale Resilienz betrifft.

1.MENTAL

Die mentale Resilienz bezieht sich auf unsere Fähigkeit, mit Stress und Rückschlägen umzugehen. Sie ermöglicht es uns, auch in schwierigen Zeiten einen klaren Kopf zu bewahren und lösungsorientiert zu denken.

2.EMOTIONAL

Die emotionale Resilienz hingegen betrifft die Art und Weise, wie wir unsere Gefühle regulieren und mit Emotionen umgehen. Sie spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie wir in zwischenmenschlichen Beziehungen agieren und reagieren.

3.KÖRPER

Darüber hinaus gibt es die körperliche Resilienz, die sich auf unsere physische Gesundheit und Fitness konzentriert. Ein gesunder Körper unterstützt uns dabei, besser mit stressigen Situationen umzugehen.

4.SEELE

Schließlich ist die seelische Resilienz von großer Bedeutung, insbesondere wenn es um tiefere Themen wie Depressionen, Burn Out und Traumata geht. Hier ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Indem wir diese verschiedenen Arten der Resilienz verstehen und fördern, können wir ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben führen.



RESILIENZMODELLE & SCHUTZFAKTOREN

Derzeit gibt es 13 verschiedene Resilienzmodelle (Siehe Resilienz Akademie Sebastian Mauritz). Bekannt sind Ihnen vielleicht "Die 7 Säulen der Resilienz". .

Alle Resilienzmodelle arbeiten mit den am meisten beforschtesten Schutzfaktoren:

  • Akzeptanz (Haltung)
  • Bindung (Haltung)
  • Gesunder Optimismus (Haltung)
  • Ziel- und Lösungsorientierung (Haltung)
  • Selbstwirksamkeit (Praktik)
  • Selbstwahrnehmung (Praktik aus der Achtsamkeit)
  • Selbstreflexion (Praktik aus der Achtsamkeit)

Akzeptanz

Akzeptanz ist eine heilsame innere Haltung, um mit Dingen gut umzugehen, die wir nicht beeinflussen können. Wenn uns etwas ärgert, haben wir die Wahl eine Entscheidung zu treffen.

Sie kennen vielleicht das englische Sprichwort: Love it, leave it or change it. Wir haben immer die Wahl!

Ändern wir die Ursache oder uns selbst. Lernen wir die Sache zu lieben oder wir ziehen weiter.

In der Achtsamkeitslehre ist Akzeptanz einer der wichtigsten Faktoren und es gibt eine Vielzahl an Praktiken, um diese innere Haltung zu lernen.


Bindung & Zugehörigkeit

Wir Menschen sind soziale Wesen und der menschliche Kontakt erfüllt unser Grundbedürfnis nach sozialer Unterstützung. Empathie und Mitgefühl sind wichtige Faktoren für eine starke Bindung. In der Kommunikation ist es wichtig nach Sach- und Beziehungsebene zu unterscheiden.


Gesunder Optimismus

Mit einem gesunden Optimismus ist nicht gemeint, dass wir unsere Probleme schönreden. Es geht um unseren Fokus zwischen Negativ- und Positivbewertung. Nach Watzlawick meint es "das Gute im Schlechten" zu sehen.


Ziel- und Lösungsorientierung

Ein stärkender Faktor in schwierigen Situationen oder Krisen ist es Lösungen zu finden. Gerade in stressigen Situationen fällt es uns schwer sachlich zu denken und nach vorne zu blicken. Formulieren Sie die Lösungen positiv, beschreibe sie konkret, einfach und realistisch in kleinen Schritten. Denken Sie zuerst an den ersten Schritt und nicht an alle Schritt auf einmal. So kommen wir gut voran!


Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit beschreibt das Bewusstsein, dass unser Handeln Auswirkungen hat. Jeder Mensch ist resilient und verfügt über Selbstmanagement Strategien. Wenn wir in einer schwierigen Situation sind, fallen uns unsere Ressourcen vielleicht nicht gleich ein.


Selbstwahrnehmung

Unser Körper ist ein Wunder und signalisiert uns in bestimmten Situationen Zeichen, damit wir diese besser einordnen können. In stressigen Situationen sendet er uns über somatische Marker z.B. ein Ziehen im Bauch, Enge in der Brust oder der Kiefer mahlt.

Im Resilienztraining oder Mindful Leadership Training lernen die Teilnehmenden diese Signale wahrzunehmen. Wie und wo in diesem Körper merkst du diesen Stress? Wie fühlt sich das an?


Selbstreflexion

Selbstreflexion bedeutet sich selbst zu beobachten und die eigenen Gefühle zu erkennen. Emotionen sind immer Hinweise auf unsere Bedürfnisse. Wenn wir diese erkennen, können wir uns für die Erfüllung unserer Bedürfnisse einsetzen.

Resilienz im Business-Kontext

Gerade Führungskräfte, Marketing- und Sales-Teams sind heute besonderen Belastungen ausgesetzt:

Enge Deadlines, hoher Erfolgsdruck, ständige Kundenkommunikation und die Erwartung, jederzeit kreativ und leistungsfähig zu sein. Hier hilft Resilienz dabei,

  • Stress frühzeitig zu erkennen,
  • Handlungsfähig zu bleiben
  • Konstruktiv zu kommunzieren
  • Und die eigene Energie gezielt zu steuern

Unternehmen profitieren von resilienten Mitarbeitenden durch langfristige gesunde Leistungsfähigkeit.

Resilienz trainieren

Resilienz ist zu 50% angeboren und relativ stabil. Ca. 50% kann man stärken. Dies ist Resilienz aus neurowissenschaftlicher Sicht nach Professor Roth „rohe Resilienz“.


"Wahre Resilienz bedeutet nicht, nie zu wanken – sondern immer wieder aufzustehen, verbunden mit unserer inneren Kraft."


Sonja Albrech, 2025